Emigration ist ein sehr schmerzvolles und zutiefst trauriges Thema. Dennoch scheint es etwas zu sein, das niemals endet. Das Auswandern ist das Ergebnis von Kriegen, die Familien zerstören. Die Inspiration für mein Gemälde ist eine FRAU, die die Pfade der Emigration webt.
FRAU
Mutter
Witwe
Großmutter
Sie schauen mich nur an
und sie fragen nicht sich selbst?
Ich war allein
für 40 Jahre
Frucht des Krieges.
Mein Mann wurde getötet
meine Tochter ist verschwunden
und meine zwei Söhne
wanderten in den Norden aus.
Seitdem
habe ich sie nicht gesehen
ich warte weiterhin auf sie
solange es Hoffnung gibt
werde ich weben
solange die Zeit vergeht
werde ich weben
die Erinnerungen von gestern
um sie in die Gegenwart zu bringen
um sie für das Morgen zu bewahren
damit sie nicht
in Vergessenheit geraten.“
Abraham Batzin (1964) ist einer der bekanntesten Maler der „Naiven Kunst“ (Laienmalerei) in Guatemala. Neben seiner Aktivität als Maler trägt Batzin zu sozialen Initiativen bei, die dabei helfen, das Leben der Maya zu verbessern, indem er Schulen für Kinder mit weniger Möglichkeiten und die Stiftung ‘Habitat para la Humanidad’ (dt.: Haus der Humanität) unterstützt.
Batzin hat seine Werke sowohl in Guatemala als auch im Ausland ausgestellt und zahlreiche Auszeichnungen gewonnen. Seine Kunstwerke spielen mit den traditionellen Elementen der Kultur der Maya. Er ist dafür bekannt, die Luftansicht in seinen Bildern einzuführen – die Objekte werden oftmals von oben gemalt, wie aus der Sicht eines Vogels. Er gehört zu den Künstlern, die in dem Buch Arte Naïf: Contemporary Guatemalan Paintings’ präsentiert werden, das 2001 von der UNESCO veröffentlicht wurde.